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Unser Autor Georg Frie im Interview

GESUNDHEIT UND PFLEGE
09.04.2023
Unser Autor Georg Frie im Interview

Herr Frie das „Pflege Basis pocket“ erscheint in wenigen Wochen bereits in der 3. Auflage. Was können die Leser und Leserinnen in der Neuauflage erwarten?

Georg Frie: Kurz gesagt: Bewährtes und Neues. Bei der Entwicklung der 3. Auflage war es mir wichtig, einerseits am bewährten Konzept des Buches festzuhalten, das heißt: Kompakte, klare Schritt-für-Schritt-Anleitungen für konkrete pflegerische Tätigkeiten wie z. B. „Bettwäsche wechseln“, „Blutdruck messen“ oder „Säugling baden“. Andererseits gab es den Bedarf, die jeweils übergeordneten Tätigkeitsfelder wie z. B. „Am Pflegebett arbeiten“ oder „Bei therapeutischen Maßnahmen mitwirken“ mit einleitenden Informationen zu versehen, um die Indikationen für die einzelnen Tätigkeiten besser zu verdeutlichen. Dies konnte ich in der Neuauflage umsetzen. Und: Es sind zahlreiche Maßnahmen neu hinzugekommen wie z. B. „Patiententransport mit dem Pflegebett“, „Hygienemaßnahmen bei MRE“, „Stomaversorgung“, „Infusionen vorbereiten“ und viele mehr. Da das Buch also gründlich überarbeitet und erweitert wurde, bot es sich bei der Gelegenheit an, sozusagen ein paar Schönheitskorrekturen vorzunehmen: Die Schrift ein wenig größer, das Layout optimiert, das Glossar übersichtlicher, der Umschlag erneuert  usw. 

Sie unterrichten selbst in verschiedenen Gesundheits- und Pflegeberufen. Welche Zielgruppe hatten Sie vor Augen, als Sie das Pocket geschrieben haben?

Georg Frie: Als das Buch 2014 in der 1. Auflage erschien, dachte ich zunächst ausschließlich an berufsvorbereitende Bildungsgänge und habe Maßnahmen und Sprachstil im Buch entsprechend gewählt. Mit den Jahren äußerten dann sowohl Lehrkräfte wie auch Auszubildende den Bedarf an handlungsanleitender Fachliteratur auch für ein- oder zweijährige Bildungsgänge im Bereich der Pflege. Entsprechend habe ich das Buch erweitert. Der Umfang hat sich mittlerweile mehr als verdoppelt und deckt auch die Inhalte der Pflegehilfe sowie der Gesundheits- und Pflegeassistenz ab. Auch pflegende Angehörige können von dem Buch profitieren.

Wie kann das Pocket im Unterricht eingesetzt werden?

Georg Frie: Ganz typisch ist der Einsatz des Buches im praxisorientierten Unterricht. Maßnahmen, die dort eingeübt werden, können mit Hilfe des Pocket vor- und nachbereitet werden. Das Buch passt jetzt außerdem noch besser zum Arbeitsheft „Pflege praktisch“. Darin können die Pflegemaßnahmen aus dem Pocket von Schülern und Auszubildenden in Detail be- und erarbeitet werden. Ich bekomme außerdem mit, dass viele Schülerinnen und Auszubildende das Buch zu dem Zweck nutzen, für den es im Wortsinne gedacht ist: Sie tragen es im Praxiseinsatz in der Tasche bei sich und schauen bei Bedarf kurz nach, worauf bei einer bestimmten Tätigkeit zu achten ist: Erstens: Wann bzw. wozu wird die Maßnahme durchgeführt? Zweitens: Welche Materialien benötige ich dazu? Und drittens: Wie geht die Durchführung Schritt für Schritt. Genau so sind alle Maßnahmen im Buch beschrieben.

Das Buch ist von der Stiftung Gesundheit zertifiziert. Was bedeutet das?

Georg Frie: Dazu eines vorweg: Wenn man ein Buch schreibt, wird man als Autor manchmal betriebsblind und sieht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr. Deshalb ist es gut, das Buch von Dritten prüfen zu lassen. Das hat meine Kollegin Dr. Henrike Sappok-Laue getan. Sie kann Pflege, Unterricht und Wissenschaft. Das passt also. Aber wichtig ist auch, das Buch einer externen, völlig neutralen Stelle zur Prüfung zugänglich zu machen. Und genau da kommt die Stiftung Gesundheit ins Spiel. Deren Experten prüfen mit einem wissenschaftlichen, evidenzbasierten Verfahren anhand von 40 Kriterien die fachlich korrekte und angemessene Aufbereitung des Themas für die jeweilige Zielgruppe des Buches. Nur wenn wichtige Anforderungen vollständig erfüllt sind, erhält das Buch das Gütesiegel. Das schafft Sicherheit für die Nutzer des Buches. Und nebenbei beruhigt es den Autor...

Was motiviert Sie ausgerechnet in der Pflege zu unterrichten?

Georg Frie: Da muss ich nicht lange nachdenken. Für mich ist es vor allem die Themenvielfalt im Bereich der Pflege und Gesundheit. Anatomie, Physiologie, Pathologie, Pflege, Psychologie und Kommunikation – um einige wichtige Themenfelder des Unterrichts zu nennen. Es ist aber nicht nur das Fachliche. Auch die persönliche Begleitung der Schüler und Auszubildenden finde ich wichtig und interessant. In berufsvorbereitenden Bildungsgängen ist es ein schönes Erlebnis, Stärken von Schülerinnen und Schülern zu erkennen und sie zu einer Ausbildung zu ermutigen. Wenn ich sie anschließend in einer pflegerischen Ausbildung wiedertreffe, freue ich mich umso mehr. Andere wiederum erkennen während der Ausbildung, dass die Pflege doch nicht das Ziel ihrer Träume ist. Sie auf ihrem „Ausweg“ zu begleiten ist ebenso interessant wie herausfordernd. Hinzu kommt: Die Zahl neuer Auszubildender in  der generalistischen Pflege ist im vergangenen Jahr leider gesunken. Der zielgerichteten Begleitung der Auszubildenden durch Praxisanleiter und Lehrkräfte kommt deshalb eine immer größere Bedeutung zu. Das alles zusammen, so erscheint es mir, ist Motivation genug für Lehrkräfte in der Pflege.

Georg Frie (StD.) ist Lehrer für Gesundheitsfachberufe, Deutsch und Kommunikation. In Bad Neuenahr-Ahrweiler unterrichtet er an der Berufsbildenden Schule in medizinischen und pflegerischen Bildungsgängen und Ausbildungsberufen. Zudem ist er als Schulberater für Berufsbildende Schulen im Land Rheinland-Pfalz tätig.

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